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Vergangene Veranstaltungen

Buchvorstellung am 5. Dezember 2023, Jüdisches Museum Frankfurt
"Verfolgt, 'arisiert', wiedergutgemacht? Wie aus dem Warenhauskonzern Hermann Tietz Hertie wurde"

Das Programm als PDF-Download finden Sie
hier
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Zur Studie
Der Familienkonzern Hermann Tietz gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den Pionieren der deutschen Warenhausbranche. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde die jüdische Inhaberfamilie durch ein Bankenkonsortium aus dem Unternehmen gedrängt und aus Hermann Tietz wurde Hertie. Lange Zeit lag die belastete Vergangenheit dieser großen Kaufhausmarke des westdeutschen Wirtschaftswunders im Dunkeln. Johannes Bähr und Ingo Köhler beleuchten in der Studie die antisemitische Hetze gegen die Inhaber des Hermann Tietz-Konzerns, die Familie Tietz/Zwillenberg, die «Arisierung» ihres Firmenvermögens sowie das Schicksal beider Familien nach der Verdrängung aus dem Unternehmen. Sie untersuchten weiterhin den Werdegang des Hertie-Konzerns bis zu den Auseinandersetzungen um Restitution und Entschädigung in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. Gestützt auf vielfältige Quellen, darunter bislang nicht zugängliche Dokumente, entsteht ein detailliertes Bild einer Warenhausgeschichte im Spannungsfeld von Verfolgung, Verlust und Verantwortung.

Die GUG wurde 2020 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung mit dieser Studie beauftragt, die zudem von der Karg’schen Familienstiftung mitfinanziert und unterstützt wurde. Von Beginn an hatten die NS-Experten Bähr und Köhler bei ihrer Studie vollkommene wissenschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit.


Die Studie ist seit dem 6. Dezember 2023 im Buchhandel erhältlich.

Pressemitteilung
Die gemeinsame Pressemitteilung der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung finden Sie
hier


Pressebeiträge
"Das NS-Regime wollte gegen die jüdischen Warenhäuser vorgehen...". Gespräch mit dem Historiker Ingo Köhler, hr2-kultur, 11.12.2023

Karen Allihn, "Erpresst und ausgeplündert". Studie über Kaufhaus Hertie, FAZ, 7.12.2023

Peter Hoeres, "Wirtschaftsbücher. Hertie im Dritten Reich", FAZ, 14.01.2024


Veranstaltungshinweis
Am 29. Februar 2024 findet im Enderlein Forum an der Hertie School in Berlin ab 18.00 Uhr eine Vorstellung des Buches in englischer Sprache statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Hertie School.

Mitschnitte der Veranstaltung stehen Ihnen hier zur Verfügung:


Begrüßung
Sabine Falke, Vorsitzende des GUG e.V., betont bei ihrer Begrüßung, warum die Aufarbeitung von NS-Geschichte für die Gegenwart und Zukunft so bedeutsam ist. Dr. h. c. Frank-J. Weise wiederum, Vorsitzender des Vorstands der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, stellt in seinem Grußwort heraus, dass die Stiftung die Erinnerung an Hermann Tietz, den Warenhauskonzern, die Familie und deren Schicksal auch in Zukunft wachhalten wird.




Buchpräsentation
Autor Prof. Dr. Ingo Köhler erläutert die Studienergebnisse zum Schicksal der jüdischen Inhaberfamilie Tietz/Zwillenberg nach ihrer Verdrängung aus dem Unternehmen und den Restitutionsprozess nach 1945.

Buchpräsentation
Autor Prof. Dr. Johannes Bähr spricht über die große Bedeutung des Warenhauskonzerns Hermann Tietz, die nationalsozialistische Hetze, die „Arisierung“ des Familienkonzerns und die Übernahme des Unternehmens durch Georg Karg.







Podiumsdiskussion
Moderator Carsten Knop, Herausgeber der FAZ, diskutiert mit den Autoren und Dr. Orna von Fürstenberg, Gemeinderat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, über die Leistung von Hermann Tietz beim Aufbau der Marke „Hertie“, über die Unmöglichkeit einer „Wiedergutmachung“ und welche Lehren man dennoch aus der Aufarbeitung ziehen und in konkretes Handeln für Gegenwart und Zukunft umsetzen kann.

Historische Tagung am 8. November 2023, Maritimes Hotel Hamburg
Kooperationsveranstaltung der Wintershall Dea AG und des GUG e.V.
Thema: DEA im Nationalsozialismus

Die Wintershall Dea und die GUG luden zu einer historischen Tagung in Hamburg ein, um die Zwischenergebnisse einer Studie zur Deutschen Erdöl Aktiengesellschaft (DEA) zu präsentieren. Die Vorträge beschränkten sich jedoch nicht allein auf die DEA, sondern behandelten darüber hinaus die deutsche Erdölindustrie im Allgemeinen.

ANDREA SCHNEIDER-BRAUNBERGER (GUG) und MICHAEL SASSE (Wintershall Dea AG) leiteten die Veranstaltung ein. Mit einem mikroperspektivischen Ansatz referierte MANFRED GRIEGER zunächst über den DEA-Standort Rositz und hob hervor, dass dieser sein Entstehen, Wachstum und seine Entwicklung vor allem der Rüstung verdanke. Über das wichtigste Fördergebiet der DEA, die «Ostmark» (Österreich), berichtete RAINER KARLSCH. Er informierte über die konspirative NS-Ölstrategie vor und nach dem «Anschluss» sowie die Bedeutung der österreichischen Ölfelder für die Entwicklung der DEA von einem kohle- zu einem ölfördernden Unternehmen. Anschließend behandelte KARSTEN LINNE die deutsche Erdölbranche und das NS-Wirtschaftssystem anhand der Kontinental Öl-AG (Konti Öl), mittels derer versucht wurde, einen deutschen Weltkonzern im globalen Erdölsektor zu etablieren. Der letzte Vortrag war eine gemeinsame Präsentation von CHRISTIAN HELLWIG, RITA SEIDEL und JANA STOKLASA zum ältesten Erdölfördergebiet in Celle. Im Mittelpunkt standen hierbei Themen wie die NS-Anbindung von Belegschaften, der Einsatz von Zwangsarbeit sowie die Forschung und Lehre an der Hochschule Hannover zu Mineralöl.

Abgerundet wurde die Tagung durch eine von INGO KÖHLER geleitete Podiumsdiskussion. Grieger, Hellwig, Sasse und Schneider-Braunberger erörterten die Aufarbeitungshistorie der Wintershall Dea, welche Lehren aus der Geschichte der Erdölindustrie im Nationalsozialismus gezogen werden können, aber auch fachliche Fragen zum Kontext der Erdölbranche im NS-System.



Einen ausführlichen Tagungsbericht finden Sie hier in Kürze.
















Fotos Copyright: Wintershall Dea/Guido Rottmann